Unser Grundverständnis von Lehre
Unser Grundverständnis von Lehre orientiert sich an dem humanistischen Bildungsideal (insbesondere der Einheit von Forschung und Lehre), den Werten unserer Gesellschaft und den Grundsätzen der Nachhaltigkeit. Wir berücksichtigen die empirischen Befunde und Erkenntnisse zum Lehren und Lernen, die sich auch im vorherrschenden Lernparadigma des Konstruktivismus widerspiegeln. Aus diesen Orientierungspunkten leiten wir fünf, für uns im Mittelpunkt stehende Gestaltungsprinzipien für „gute Lehre“ ab:
Kompetenzorientierung wird hier verstanden als Ausrichtung der Lehre auf intendierte Learning-Outcomes, die aus den beruflichen und gesellschaftlichen Handlungssituationen abgeleitet werden. Damit einher geht die kompetenzorientierte und aufeinander abgestimmte Gestaltung des Lehrens, Lernens und Prüfens (Constructive Alignment). Die Studierenden erwerben Handlungskompetenzen, die sie befähigen in zukünftigen komplexen und unsicheren Situationen professionell zu agieren. Das schließt den Umgang mit den Herausforderungen der Digitalisierung und den Erfordernissen der Nachhaltigkeit ein.
Studierenden- bzw. lernendenorientierte Lehre berücksichtigt, dass „Wissen“ nicht unmittelbar übertragbar ist, sondern von jeder Person selbst angeeignet, ggf. geübt oder verinnerlicht werden muss. Wesentliches Element einer konstruktivistischen Didaktik und Aufgabe der Lehrenden ist demnach das stetige Bemühen, „Wissen“ individuell an das Vorwissen und die Lebenswelten der Studierenden anschlussfähig (und sinnhaft) zu machen und den Abgleich ihrer individuellen Konzeptualisierungen mit anderen zu fördern. Problem- und projektorientiertes Lernen und interaktive Lehr- und Lernformen sind dazu besonders geeignet.
Studium und Lehre sind sowohl auf die Dauerhaftigkeit des Gelernten als auch auf die Befähigung zum Lebenslangen Lernen ausgerichtet. Nachhaltigkeit und kritisches Denken, im Sinne einer forschenden Haltung des Hinterfragens und Weiterentwickelns gängiger Praxis, sind hierfür grundlegende Werte und Ziele.
Zu den zentralen Merkmalen einer förderlichen Lehr-/Lernkultur gehören u. a. Wertschätzung, Motivation, Zusammenarbeit, Interaktion, klare Strukturierung der Lehre, Lernbegleitung sowie Transparenz. Wertschätzung vollzieht sich dabei auf zwei Ebenen: Zum einen im respektvollen Umgang zwischen Lehrenden und Studierenden. Zum anderen gehört dazu aber auch, dass die Hochschule als Organisation (gute) Lehre wertschätzt und würdigt, und dass (gute) Lernleistungen Respekt und Anerkennung erhalten.
Forschungsbezug als Gestaltungsprinzip verstanden, meint zuallererst die Einheit von Forschung und Lehre. Dabei geht es nicht nur um das Forschende Lernen, in dem Studierende im Idealfall den gesamten Forschungsprozess anhand einer selbst entwickelten Fragestellung durchlaufen und sich dabei Wissen und Fähigkeiten selbständig aneignen. Vielmehr geht es um den grundsätzlichen und konsequenten Ein-bezug von Forschungsergebnissen, Forschungsmethoden und Forschungsprozessen in die Lehre, die die Studierenden rezeptiv, anwendend oder forschend bearbeiten.
Die interne Karriereförderung, gebündelt unter dem Namen CampusDidaktik, bietet Informationen zu vielen Themen des Lehrens und Lernens, Beratung, Coachings, Workshops und Unterstützung bei der Bedarfserhebung, Organisation und Durchführung von fachspezifischen Weiterbildungsangeboten.